Gemeinschaftsbildung im Wald
Waldtage mit Annika und Oli
Auf dem Gemeinschaftsbildung-Modul des diesjährigen Lernpfads durfte ich an einem coolen Ausflug teilnehmen. Unter der Leitung von Annika und Oli begab sich unsere bunt gemischte Gruppe – bestehend aus Erwachsenen und Kindern – in den Wald. Zu Beginn lag Vorfreude und Neugierde in der Luft. Auch die Kids waren gespannt. Was jetzt wohl gleich passiert?
Zuerst liefen wir einige Zeit einen kleinen Pfad entlang, wo Oli uns in die faszinierende Welt der Pflanzen einführte. Wir zeigten Ihm was wir am Wegesrand fanden, er sagte uns um welches Kraut es sich handelt, erklärte dann ihre Verwendung, ihre Besonderheiten und welche Heilkräfte sie besitzen. Spannend zu lernen, dass viele Pflanzen, die wir gemeinhin als Unkraut bezeichnen, in Wirklichkeit wertvolle Heilkräuter sind. Zwischendurch spielten wir immer wieder kurze Spiele, bewegten uns wie Wölfe, kamen sogar an einer kleinen Höhle im Fels vorbei. In einer Pause wurde geschnitzt und sich gestärkt. Es war eine gute lockere Stimmung, ich spürte meine eigene Verspieltheit und Abenteuerlust. Die Kids waren so wunderbar abgeholt und es gab eine neue Art der Begegnung auch zwischen den erwachsenen, richtig wohltuend und auflockernd.
Wir entdeckten weitere interessante Orte im Wald und Annika erklärte uns, welche Tiere hier leben und wie wir ihre Spuren erkennen können. Die Kinder lauschten gespannt, auch Ich durfte noch dazulernen. Es war eindrucksvoll zu sehen, wie viel es in der Natur zu entdecken gibt, wenn man nur genau hinsieht.


Nachdem wir einiges über Pflanzen und Tiere gelernt hatten, schlug Annika ein besonderes Spiel vor. Ziel war es, sich möglichst leise und unbemerkt durch den Wald zurück zur Jurte zu pirschen, ohne von einem „Wächter“ entdeckt zu werden. Alle waren mit Eifer dabei, nicht nur die Kinder waren besonders geschickt im leisen Anschleichen. Plötzlich, mitten im Spiel, hielten wir den Atem an – dort stand ein Reh im Wald, nicht weit vor uns. Das Reh blieb einige Sekunden lang stehen und musterte uns neugierig, bevor es rasch im Dickicht verschwand. Es war ein unvergesslicher Moment. Für die Kinder war es, glaube Ich, neben der Aufregung des Spiels, das Highlight des Tages. Auch wir Erwachsenen waren begeistert von diesem unerwarteten Geschenk der Natur.
Nach diesem besonderen Erlebnis setzten wir unsere Pirsch fort. Zum Schluss wurde es richtig schwierig, nur eine der vier Gruppen schaffte es unbemerkt bis zum Zelt zu schleichen. Leider wurde meine Gruppe schon früh erwischt, wir waren noch weit weg und liefen am Waldrand entlang, da sah uns einer der Wächterinnen aus der Ferne. Wir hätten uns besser auch durchs Unterholz bewegen sollen. Die erfolgreiche Gruppe schlug einen großen Bogen, näherte sich von der anderen Seite der Jurte und kam dadurch erst viel später an, doch ihre Strategie hatte Erfolg und ihr Einsatz wurde belohnt. Man sah ihnen die Freude am Spiel an!
Zum Abschluss versammelten wir uns noch einmal in der Jurte, um unsere Erlebnisse zu teilen. Es war schön zu hören, was die anderen Teilnehmer während des Ausflugs gelernt und erlebt hatten. Die Kinder hatten jedenfalls eine richtig gute Zeit. Annika und Oli betonten noch einmal, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen und zu bewahren, und ermutigte uns, das Erlebte in unseren Alltag mitzunehmen.
Ich ging an diesem Tag mit einem Gefühl der Zufriedenheit. Die Stunden im Wald haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, die Natur mit offenen Augen zu betrachten und wie viel Freude es macht, gemeinsam draußen zu sein. Dieser wildnispädagogische Ausflug war nicht nur lehrreich, sondern auch spannend und erfrischend. Ich freue mich schon auf das nächste Gruppen-Erlebnis.
Erfahrungsbericht von Luca – Lernpfad April’24

