Permakultur Modul im Malina Waldgarten

Ein Erlebnisbericht

Ein Seminar zu anfassen und erleben

Hallo, mein Name ist Anna und ich nehme am Lernpfad zum/zur Wildgestalter*in teil. Diese einjährige Weiterbildung umfasst 14 Module, die sich auf nachhaltige Entwicklung konzentrieren. Der Schwerpunkt liegt auf sozialem Zusammenleben, Umweltbewusstsein und ökologischen Lebensweisen. Wir behandeln eine Vielzahl von Themen, darunter Permakultur, Soziokratie, Wildnispädagogik, Fundraising, altes Handwerk, Aktivismus, Tiefenökologie und vieles mehr.

Im Juni stand das Modul zur Permakultur auf dem Programm, das von Oliver Fretzer von KoRiKon e.V. geleitet wurde. In sieben intensiven Input-Blöcken tauchten wir tief in die Welt der Permakultur ein. Der Unterricht fand nicht in einem klassischen Seminarraum unter Neonlicht statt, sondern in einer Jurte inmitten des Malina Waldgartens in Eichenzell.

Das Seminar bedürfnisgerecht gestaltet

Besonders hervorzuheben war, dass Eltern mit Kindern ausdrücklich willkommen waren, was bei klassischen Weiterbildungen selten der Fall ist. Sie wurden als Teil der Gemeinschaft in den Tagesablauf integriert. Die Kinder nahmen an vielen Aktivitäten teil und waren nicht nur geduldet, sondern aktiv eingebunden. Falls ein Elternteil aufgrund von Betreuungsaufgaben etwas vom Input verpasste, bot sich Oli an, die fehlenden Inhalte abends am Lagerfeuer nachzuholen. Die natürliche Umgebung ermöglichte es den Kindern, die Natur zu entdecken und sich frei zu bewegen. Auch sie sammelten wertvolle Eindrücke, lernten neue Menschen kennen und entwickelten ein Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen.

Der Tagesablauf war strukturiert, aber Oli ging flexibel auf die Dynamik der Gruppe ein. Kleine „Energizer“ halfen dabei, die Konzentration wiederherzustellen und Anspannungen zu lösen. Zudem ermutigte er uns, unseren Bedürfnissen zu folgen, um uns bestmöglich auf den Lerninhalt einlassen zu können. Das konnte eine Stretching-Einheit während des Inputs, eine zusätzliche Bio-Pause oder ein koffeinhaltiges Getränk sein – natürlich immer mit Rücksicht auf die anderen Teilnehmenden.

Menschen sitzen in Jurte und lauschen dem Workshop
Über der Jurte steh ein Regenbogen
eine Kind spielt mit drei Hunden
Menschen stehen singend im Kreise ums Essen herum

Frontal-Input wechselte sich mit Gruppenarbeiten und Selbstarbeitsphasen ab. In den Gruppenarbeiten entwickelten wir gemeinsam Lösungen für Problemstellungen, basierend auf permakulturellen Prinzipien. Dabei lernten wir nicht nur voneinander, sondern stärkten auch den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Einige Themen wurden durch interaktive Übungen eingeführt, die zunächst spielerisch wirkten, aber tiefere Erkenntnisse vermittelten. Die Kinder trugen durch ihre Begeisterungsfähigkeit und Leichtigkeit zur positiven Gruppenatmosphäre bei.

Im Malina-Waldgarten, einer grünen Oase, die auf den Prinzipien der Permakultur fußt, konnten wir diese Konzepte hautnah erleben. Viele Input-Blöcke beinhalteten Streifzüge durch den Garten. Wir suchten nach natürlichen Mustern und erkundeten Elemente und Prinzipien wie Vielfalt, Kreislaufwirtschaft, Randzonen und das Prinzip des ‚minimalen Eingriffs‘. Bei Spaziergängen über das Gelände sammelten wir Beobachtungen und teilten anschließend unsere Erkenntnisse mit den anderen Teilnehmenden. Zum Abschluss führte uns Oli durch den Waldgarten und zeigte, wie die theoretischen Konzepte in der Praxis umgesetzt werden.

Erfahrungsbericht von Anna – Lernpfad Juni’24

Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

- Konfuzius -